In den letzten Wochen geht mir immer wieder durch den Kopf, ob Wirtschaftsunternehmen etwas von sozialen Institutionen lernen können – insbesondere in der aktuellen Corona-Krisenzeit. In Supervisionen, die ich in sozialen Institutionen durchführe, erlebe ich jedes Mal, wie wichtig das supervisorische Setting ist. Es gehört so oder so zum Arbeitsalltag dazu, teilweise sogar festgeschrieben in Qualitätsverordnungen. Supervision steht – genauso wie Coaching es sollte – für Qualitätssicherung und -verbesserung der Arbeit. Hier ist es Usus, dass regelmäßige Teamsupervisionen oder auch Fallsupervisionen durchgeführt werden, häufig sogar alle ein oder zwei Monate.  Supervision bindet Mitarbeiter – es ist schon fast auffällig, wenn eine Institution keine Supervision anbietet, egal in welcher Form – ob Einzel-, Team- Fall- oder Gruppensupervision.
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln und mit Prozessen, das Verstehen von diversen Zusammenhängen, Verhaltens- und Denkweisen sowie die Selbstreflexion führen dazu, dass ein guter Umgang mit den Arbeitsanforderungen, den Arbeitsbeziehungen und den Stakeholdern  professionell gefunden wird. Solche Beratungsformate dienen der Verbesserung der Arbeitsqualität und  Selbstreflexionsfähigkeit und sind kein Zeichen für Versagen oder Unfähigkeit. Menschen, die sich positiv mit ihrer Arbeit identifizieren können – auch indem sie  über schwierige Situationen sprechen und Ideen für Lösungen entwickeln dürfen – sind zufriedene und leistungsfähige Mitarbeiter!

  • Warum ist das in Wirtschaftsunternehmen nicht der Fall? Coachings werden einzeln gebucht, häufig sind es Einzelcoachings. Teamentwicklungen und Teamcoachings sind verhältnismäßig selten anzutreffen. Die Dauer der Coachingprozesse ist häufig auf eine kurze Zeit beschränkt.
  • Warum  –  frage ich noch einmal?

Insbesondere in der jetzigen Corona-Zeit ist doch eine Unterstützung der Mitarbeitenden enorm wichtig, vielleicht sogar noch wichtiger als je zuvor.

  • Liegt es nur daran, dass es um Kostenoptimierungen geht? Das wäre interessant, denn sind nicht viele soziale Institutionen viel mehr von finanziellen Einschränkungen betroffen als Wirtschaftsunternehmen?
  • Oder darf man sich nicht eingestehen, dass ein externer Coach auch unterstützen kann und eine Entlastung auch mal gut wäre, um z.B. den Kopf „wieder freizukriegen“? Insbesondere das Führungsgeschäft ist in Teilen immer noch ein „einsames Geschäft“ und ein Coach in der Rolle eines Sparringspartners kann ein wichtiges Korrektiv darstellen. Und: was spricht dagegen, dass in der Hektik der Arbeit kurze Reflexionszeiten mit Blick auf das eigene Handeln und dessen Folgen integrativer Teil der Arbeit sind? Mittlerweile ist es doch auch kein Geheimnis mehr, wenn man einen Coach hat. Viele Führungskräfte erhalten sogar Budget für Einzelcoaching.
  • Oder kennt man in der Wirtschaft die Vorteile von regelmäßigen Teamsessions, die extern begleitet werden und den Blick auf die Qualität nicht nur der Arbeiten, sondern auch auf Arbeitsbeziehungen werfen – tatsächlich nicht? Hat der scheinbar sichere Fokus auf Daten, Fakten, Zahlen Priorität und/oder sind die Berührungsängste vor den „weichen“ Faktoren so hoch, weil sie nicht so einfach steuerbar sind?
  • Insbesondere im Rahmen der Selbstreflexionsfähigkeit – heutzutage doch DAS Buzzword überhaupt in der Wirtschaft – bietet es sich an, externe Unterstützung zu holen und so beispielweise agile Konzepte oder auch moderne Führungskonzepte exzellent umsetzen zu können, auch als Voraussetzung für selbstorganisiertes Arbeiten – sowohl als Führungskraft als auch als Team.
  • Ich freue mich, wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen und gemeinsam schauen, wie wir bei Ihnen auch regelmäßige Coachingprozesse etablieren können, um
    • Die Mitarbeiterbindung zu erhöhen
    • Selbstreflexionsfähigkeiten zu erhöhen
    • Die Qualität der Arbeit zu verbessern.

 

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